Effektive Maßnahmen gegen Fliegen
Lästlinge im Rinderstall effektiv bekämpfen
Es summt, surrt und schwirrt: Sobald die Temperaturen steigen, bevölkern Fliegen die Stallungen. Dabei besiedeln die Lästlinge die Stalldecken und Wände und lassen die Rinder kaum zur Ruhe kommen. Mit unseren Tipps haben Fliegen im Stall keine Chance.
Problematisch ist, dass sowohl Stallfliegen als auch Weidefliegen (Augenfliegen, Weidestechfliegen, Bremsen) zahlreiche virale, bakterielle und parasitäre Krankheiten auf Rinder übertragen können. Hierzu zählen zum Beispiel Sommermastitiden oder bakterielle Augenentzündungen (Weidekeratitis). Bei großen Fliegenbelastungen sind Leistungseinbußen die logische Folge. Wenn die Temperaturen im Frühjahr ansteigen, sollte eine rechtzeitige und ausreichende Bekämpfung erfolgen. Ansonsten kann sich daraus schnell ein Ganzjahresproblem entwickeln.
Allgemeine Prophylaxe-Maßnahmen im Betrieb
Saubere und trockene Stallungen sind neben dem Einbau von Fliegengittern der Grundstein für eine wirksame Stallfliegenkontrolle. Feuchte Stellen unter undichten Tränken oder feuchte Einstreuecken auf Liegeflächen bieten Fliegen ideale Brutbedingungen. Damit sich diese Brutstätten nicht entwickeln können, ist der Einsatz von Einstreupulvern zur Trocknung von Liegeflächen sehr effektiv. Die Beseitigung von Schwimmschichten und die Bekämpfung der Fliegenlarven in der Gülle und im Mist mit wirksamen Produkten sind weitere wichtige Maßnahmen. Dabei ist zu beachten, dass eine alleinige Bekämpfung der erwachsenen (adulten) Fliegen im Frühjahr nicht ausreichend ist, denn nur circa zehn bis 20 Prozent der Fliegenpopulation im Stall sind voll entwickelte Fliegen. 80 bis 90 Prozent der Fliegen befinden sind dagegen noch als Eier, Larven und Puppen in der Gülle und werden daher nicht bekämpft. So kommen aus der Gülle ständig Fliegen nach. Eine ausschließliche Bekämpfung der erwachsenen Fliegen verspricht daher wenig Erfolg. Erst eine kombinierte Bekämpfung der adulten Fliegen und der Larven ermöglicht eine nachhaltige Reduzierung der Fliegenbelastung.
Entwicklung der Larven verhindern
Grundsätzlich beginnt eine langfristig erfolgreiche Fliegenbekämpfung bei den Brutplätzen der Fliegen. Dies sind in der Regel die Bereiche mit Mist sowie der gesamte Bereich in der Gülle. Im belegten Stall gibt es die Möglichkeit, mit sogenannten Larviziden zu arbeiten. Diese unterbinden die Häutung der Larven, sodass diese sich nicht weiter entwickeln können. Ein Larvizid sollte auf der gesamten Brutfläche der Fliegen ausgebracht werden. In der Praxis hat es sich bewährt, Larvizide in Wasser aufzulösen und auf den feuchten Mist oder über die Spalten auf die Gülleschicht zu gießen. Bei normalen Bedingungen ist eine Larvenbehandlung pro Fliegensaison mit einem Larvizid auf Basis des Wirkstoffes Cyromazin (z.B. Desintec CyroEx) ausreichend. Ist die Fliegenbelastung extrem, ist eine zweite Behandlung nach circa drei bis vier Wochen sinnvoll.
Erwachsene Hausfliegen erfolgreich bekämpfen
Erwachsene Hausfliegen sind konsequent mit Adultiziden zu bekämpfen. Dafür gibt es verschiedenste Produkte auf dem Markt, die gestrichen, gesprüht oder als Ködergranulat ausgebracht werden. Dabei ist die Wahl des richtigen Präparats entscheidend.
So geht’s! Die richtige Anwendung der Mittel
Für den Einsatz geeigneter Produkte ist es wichtig, dass die bevorzugten Rastplätze der Fliegen wie zum Beispiel Wände, Pfosten und Fenstersimse behandelt werden. Bei der Anwendung der Adultizide im belegten Stall haben sich Fliegenlandeplätze als sehr effektiv erwiesen. Die Fliegenlandeplätze werden auf den gelb-roten Flächen bestrichen beziehungsweise besprüht. Durch die Farbe der Plätze sowie durch die in den Produkten enthaltenen Lockstoffe werden die Fliegen angezogen. Die Tafeln können an Stellen aufgehangen werden, an denen keine geeigneten Wände zum Besprühen vorhanden sind (z. B. über Futter- oder Tränkeautomaten).
Rinderbetriebe: Mit Pour-on-Produkten gegen Blutsauger
Neben den Fliegen im Stall können im Rinderbereich Augenfliegen, Weidestechfliegen, Wadenstecher, Bremsen oder Gnitzen außerhalb der Stallungen wirtschaftlich kritisch werden. Diese blutsaugenden Insekten können Krankheiten wie Sommermastitis, Weidekeratitis oder Blauzungenkrankheit übertragen. Sie sorgen bei den Rindern für viel Unruhe und Stress, was sich durch das ständige Schwanzschlagen und Kopfzucken bemerkbar macht.
Um die Tiere bestmöglich gegen derartige Insekten zu schützen, ist der Einsatz von Pour-on-Produkten auf Pyrethroid-Basis bei den Rindern empfehlenswert (z. B. Desintec InsektEx pour-on). Zugelassene Biozidprodukte sind gebrauchsfertige Lösungen, die einmalig auf der Rückenlinie der Tiere vom Kopf bis zum Schwanzansatz aufzugießen sind. Für einen optimalen Schutz ist die gleichzeitige Behandlung aller Tiere einer Herde erforderlich. Pour-on-Produkte mit Pyrethroiden zeigen neben einer kontaktinsektiziden Wirkung auch Repellenteigenschaften (abwehrende Effekte) gegenüber Insekten. Diese Eigenschaften tragen zur Bekämpfung von Insekten und somit zur Verhinderung der Übertragung von Krankheiten bei. Wichtig: Ein kompletter Schutz kann jedoch nicht gewährleitstet werden. Bei Fragen zur Impfung können sich Tierhalter:innen an den betreuenden Hoftierarzt oder an die zuständige Veterinärbehörde wenden.
Zusammengefasst
Vorbeugende und konsequente Fliegenbekämpfungsmaßnahmen sind wichtige Eckpunkte eines betrieblichen Hygieneprogramms und sollten vor allem auch aus wirtschaftlichen Aspekten nicht außer Acht gelassen werden.
Der Schlüssel zum Erfolg für eine nachhaltige Reduzierung der Fliegenpopulation ist neben den allgemeinen Prophylaxe-Maßnahmen immer der rechtzeitige und kombinierte Einsatz von Larviziden und Adultiziden. Von Bedeutung ist hier die richtige Wahl der Wirkstoffe, um Resistenzen vorzubeugen. Im Bereich der Rinderhaltung ist der zusätzliche Einsatz von Pour-on-Produkten am Tier zur Herdenbehandlung empfehlenswert.
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