Betrieb Wist: Hygienekonzept für leistungsfähige Milchkühe
Wichtige Stellschrauben beachten
Ulrich Wist und sein Sohn Stephan managen auf ihrem Betrieb nahe Cuxhaven 350 Milchkühe. Wie soll sich der Betrieb entwickeln? Vor dieser Frage stand Stephan Wist vor gut sechs Jahren, als er beschloss, zu Hause einzusteigen. In einem Unternehmerseminar hat dem Juniorchef der angeleitete Austausch mit anderen Teilnehmern geholfen, die Weichen für seinen Betrieb zu stellen. Jetzt ist ein neuer Stall gebaut, die Herde von 150 auf 350 Milchkühe aufgestockt, eine 75 Kilowatt-Biogasanlage installiert und der Ackerbau auf Futterbau umgestellt.
Die größte Herausforderung war die Zusammenführung der zugekauften Herden. Der Gesundheitsstatus war sehr unterschiedlich. „Eine Zeit lang haben uns unter anderem Euterprobleme und eine schlechte Klauengesundheit viel Kraft gekostet. Jetzt haben wir die Herde gut im Griff”, erklärt Seniorchef Ulrich Wist. Im Zuge des Neubaus wurden auch die alten Ställe saniert und alle Wasserleitungen neu installiert. „Wir bekommen zwar Stadtwasser, doch im vergangenen Herbst hatten wir vermehrt Euterentzündungen. In eingeschickten Wasserproben wurden einzellige Algen gefunden. Daraufhin haben wir uns intensiv mit der Wasserhygiene beschäftigt”, berichtet Junior Wist ehrlich. Ausreichend und qualitativ hochwertiges Wasser ist Voraussetzung für gesunde und leistungsstarke Kühe. Nun sollen die neuen Wasserleitungen mit Hilfe einer eingebauten Chlordioxidanlage sauber bleiben. „Im Laufe der Zeit entwickelt sich in Wasserleitungen zunehmend ein Schmierfilm aus Mikroorganismen, eingebettet in organischem Material. Aus diesem können kontinuierlich pathogene Mikroorganismen wie E. coli in das Tränkewasser abgegeben und von den Tieren in hoher Konzentration aufgenommen werden. Desintec Chlordioxid Tabs sorgen dafür, dass sich kein Biofilm in den Leitungen bildet“, erklärt Werner Gerken von der Profuma Spezialfutterwerke GmbH & Co. KG, der den Betrieb bereits seit vier Jahren betreut.
Mit dem Herdenwachstum haben die beiden Betriebsleiter auch die Außenwirtschaft umstrukturiert. Die früher bewirtschafteten anmoorigen Grünlandflächen führten bei der Futterbergung oft zu einer hohen Verschmutzung der Silage. Seitdem die Ackerflächen mit Gras eingesät werden, hat sich die Futterqualität stark verbessert. Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern haben Vater und Sohn an vielen großen und kleinen Schrauben auf ihrem Milchviehbetrieb gedreht. „Jetzt müssen wir zusammen weiter an Tierkomfort und Tierbeobachtung arbeiten, um unsere Leistung zu halten oder sogar noch zu steigern”, resümiert Stephan Wist mit Blick in die Zukunft.
Weitere Informationen gibt es bei Werner Gerken, Telefon 0172 . 3009432, werner.gerken@profuma.de